Ein Zähne fletschender Wolf in der KFO Euskirchen

Zähneknirschen tritt oft unbemerkt auf – nachts, unter Stress oder im Alltag.

In unserer kieferorthopädischen Praxis in Mechernich erkennen wir die Anzeichen frühzeitig und begleiten Sie mit individuell abgestimmten Therapien. So kann Ihr Kiefer, entspannen, Ihre Zähne bleiben gesund und Sie schlafen wieder erholsam.

Was ist Bruxismus und warum ist Zähneknirschen ein Problem?

Bruxismus bezeichnet das unbewusste Knirschen oder Pressen der Zähne – meist nachts, oft stressbedingt. Das Wort Bruxismus stammt ursprünglich aus dem Altgriechischen und wird mit „Zähneknirschen“ übersetzt.

Was Ihre Zähne dabei aushalten müssen, ist enorm: Bis zu 480 kg pro cm² Druck sind möglich – das entspricht mehr als dem zehnfachen des normalen Kaudrucks. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie knirschen.

Doch es gibt typische Anzeichen:

  • Kopfschmerzen am Morgen
  • verspannte Kaumuskulatur
  • Zahnschmerzen, nicht erklärbare Schäden an Zähnen oder Zahnersatz
  • Schlafprobleme, Tagesmüdigkeit
  • Nackenverspannungen und Kiefergelenkbeschwerden

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich beobachten, lohnt sich eine Untersuchung beim Kieferorthopäden.

Wie entsteht Zähneknirschen und was begünstigt es?

Der Ursprung des unbewussten Zähneknirschens und -pressens ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die wissenschaftliche Untersuchung hinsichtlich der Entstehung von Zähnepressen ist sehr aufwendig.

In der Medizin werden verschiedene Faktoren diskutiert, die einen Bruxismus begünstigen oder auslösen:

  • psychische Komponenten wie Stress (insbesondere bei Tagbruxismus) oder Depressionen.
  • Schlafstörungen wie das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS).
  • genetische Komponenten, da gezeigt werden konnte, dass Kinder, deren Eltern Zähneknirscher sind, häufiger von dem gleichen Krankheitsbild betroffen sind als andere.
  • Fehlbisse, ausgelöst durch schlecht sitzende Prothesen, Kronen und Brücken. In solchen Fällen liegt der Ober- und Unterkiefer nicht gleichmäßig aufeinander und die Zähne berühren sich frühzeitig bei einer Kaubewegung.

Was ist der Unterschied zwischen Schlafbruxismus vs. Tagbruxismus

Die Kaumuskulatur wird sowohl beim Schlafbruxismus als auch beim Tagbruxismus stark in Mitleidenschaft gezogen.

  • Beim Knirschen in der Nacht drücken die Zahnreihen ca. 20 Minuten lang mit einer Kraft von bis zu 800 Newton aufeinander. Stress wird so unbewusst abgebaut.
  • Anders sieht es beim Tagbruxismus aus. Wer tagsüber mit den Zähnen knirscht (oder presst), steht häufig unter extremer Anspannung, die sich zwischendurch immer wieder abbauen muss. Das geschieht – wie in der Nacht – unbewusst und kann zu Verspannungen und Schmerzen führen.

 

Wie erkennt Ihr Kieferorthopäde in Mechernich Bruxismus?

Zähneknirschen hinterlässt Spuren an Zähnen, Muskeln und Gelenken. In unserer Praxis analysieren wir den gesamten Kauapparat auf typische Veränderungen: Abnutzungsspuren (Abrasionen), Schmelzrisse, Druckstellen am Zahnersatz oder Verspannungen in der Muskulatur.

Zur genauen Diagnose setzen wir auf:

  • strukturierte Anamnesegespräche und Fragebögen
  • spezielle Aufbissschienen zur Bewegungsaufzeichnung
  • Elektromyographie (EMG)
  • bei Bedarf: eine Überweisung ins Schlaflabor

So entsteht ein ganzheitliches Bild, auf dem wir Ihre individuelle Behandlung aufbauen.

Zähneknirschen und CMD – die Craniomandibuläre Dysfunktion

Bruxismus und die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) werden oft in einem Atemzug genannt. Aber: Menschen, die unter einer CMD leiden, knirschen nicht häufiger mit den Zähnen.

Jedoch kann das Zähneknirschen bzw. -pressen die Entstehung einer CMD begünstigen. Auch hier sind die Zusammenhänge zwischen den beiden Leiden seit Jahren Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion.

Fakt ist: Die Gelenkköpfe des Kiefergelenks sind so überlastet, dass sich eine unphysiologische Position entwickelt. Was zum Ausgleichen eines Fehlbisses führen soll, bringt ordentlich Schmerzen mit sich.

Zähneknirschen begünstigt Parodontitis

Zähneknirscher leiden oft unter Zahnfleischbluten, einem Anzeichen für Parodontitis. Durch den enormen Druck des Knirschens ist der Zahnhalteapparat überlastet und entzündet sich.

Aufbissschiene: Wie behandeln wir Zähneknirschen in Mechernich?

Bei der Bruxismus-Behandlung ist eins wichtig zu wissen: Eine kausale Therapie, also eine Behandlung konkreter Ursachen, ist eher schwierig. Gesicherte Gründe für das (nächtliche) Pressen und Zähneknirschen sind vielfältig und oft schwer zu ergründen.

Um Schäden am Kiefergelenk und der Zahnsubstanz zu verhindern, ist der Einsatz einer Aufbissschiene ratsam. Diese sollte hinsichtlich der Stellung der Kiefergelenke sorgfältig angefertigt werden. Leider pressen und knirschen mindestens 50 % der Betroffenen auch auf der Zahnschiene weiter. So ist zwar die Zahnsubstanz geschützt, die Muskelverspannungen bleiben aber bestehen.

Es gibt viele weitere Maßnahmen, die eingeleitet werden können und je nach Leidensdruck der Patienten zum Einsatz kommen:

  • spezielle Zahnschienen (z. B. Unterkieferprotrusionsschienen)
  • Biofeedback-Maßnahmen
  • medikamentöse Therapie
  • Anti-Stress-Therapien

Wie helfen Entspannungsübungen bei Zähneknirschen?

Viele Betroffene leiden oftmals stark unter dem Zähneknirschen und -pressen. Zur Linderung der Beschwerden gibt es gezielte Übungen, mit denen Sie Ihre Kaumuskulatur entspannen können.

Das Zähneknirschen tritt meistens nachts auf, als Folge von belastenden Erlebnissen am Tag. Um das nächtliche Knirschen zu mindern, empfehlen wir folgende Entspannungsübungen bei Bruxismus:

  • Eine Abendroutine entwickeln: Nehmen Sie sich vor dem Schlafengehen ein paar Minuten und reflektieren den Tagesverlauf. Alles, was Sie sehr stresst, wird vor dem Zubettgehen verarbeitet.
  • Lassen Sie den Tag bei einem Spaziergang in der Natur Revue passieren.
  • Nutzen Sie sanfte Atemübungen zur Massage Ihrer angespannten Kieferknochen. Dafür atmen Sie tief durch die Nase ein und bewegen die Luft ähnlich wie eine Kugel durch den Mund. Nach wenigen Minuten beenden Sie diese Übung mit dem Ausatmen.

Ein weiterer Tipp bei der Behandlung von Zähneknirschen ist die Kiefermassage mit Mittel- und Zeigefinger. Kreisen Sie dazu immer wieder mit den zusammengepressten Fingern über Ihre Kaumuskulatur.

All diese Maßnahmen passen wir im Rahmen der Behandlung an Sie an und erklären unsere Intentionen und die korrekte Ausführung. Diese Übungen unterstützen Ihre Therapie, ersetzen sie aber nicht.